No 3 Alpencoach Blog
Erinnerst du dich? Im letzten Blog No 2 durfte ich dir beschrieben, wie es war, als ich meinen Wunschberg besteigen durfte. Und ebenfalls durftest du einen Teil meiner Geschichte mit diesem Berg kennen lernen.
Ich bin stolze Mama von zwei Jungs, beide eher wild als ruhig, beide eher redselig als still, beide eher Berggänger als Seetaucher, beide so ziemlich ähnlich wie ihre Mama und doch ganz anders. Wenn wir mit jemandem über die Berge sprechen, dann muss ich gar nichts mehr sagen und meine Jungs übernehmen das für mich und sagen voller Freude «Dr Piz Linard isch Mamas Liablingsberg». Ich glaube der Piz Linard wird mich noch sehr lange begleiten, denn mein Wunsch ist es zusammen mit meinen Kindern da oben zu stehen. Irgendwann.
Seit vielen Jahren darf ich teilnehmen an einem anderen grossen Privileg, das mich mit Stolz und Ehre erfüllt. Es sind die Höhenfeuer, die jährlich am Staatsfeiertag, auf den im Tal sichtbaren Gipfeln gezündet werden und die Krone, welche mit über 1200 Fackeln zum Leuchten gebracht wird. Und dieses Jahr durfte ich mit meinen Jungs dabei sein.
Puh, es war ein sehr strenger und langer Tag. Trotz Wetter bessernden Prognosen hat es ziemlich stark und intensiv geregnet, es war kalt und die letzte Stunde auch ziemlich dunkel. Hätte ich all die Szenen in einem Film gesehen, hätte ich gesagt «Diese Frau spinnt wohl, mit kleinen Kindern in der Dunkelheit in den Bergen so spät unterwegs zu sein». Ja, so mag es scheinen. Auf dem gut halbstündigen Rückweg abends nach 22 Uhr ging der Ältere mit der Taschenlampe voraus, höchst konzentriert und ruhig. Der andere sass auf meinen Schultern und die einzige Konversation die wir hatten war; «Schläfst du schon?» «Nein Mama, ich bin wach». Die restliche Zeit war ich im Gespräch mit mir. Im inneren Selbstgespräch. Ich mag mich gut daran erinnern, welche Sätze ich zu mir sagte. Es waren bei weitem nicht alle nett und trotzdem überwieget immer wieder ein grossartiges Gefühl, das geprägt von Freude, Stolz und Ehrfurcht war. Freude, dass die Jungs Spass daran haben - am Hämmern, Fackeln stecken, draussen sein, nass werden und Fackeln anzünden. Stolz, dass ich ihnen als Mama solche Erlebnisse weitergeben darf. Ehrfurcht, vor der Leistung meiner Kinder und ebenfalls grosse Ehrfurcht vor der Natur, in der wir uns Tag und Nacht bewegen dürfen. Spätestens an dieser Stelle tritt auch eine tiefe Dankbarkeit ein und diese macht es für mich immer einfacher, Dinge zu finden die ich weitergeben möchte.
Warum das Weitergeben von solchen Momenten gross macht?
Es lehrt mich in Dankbarkeit und Ehrfurcht, denn selbstverständlich ist dies alles nicht .
Die Höhenfeuer und die damit verbundenen Emotionen leben schon über viele Jahrzehnte und im Wissen, dass diese Tradition weitergeht und ich und meine Kinder ein Bestandteil sind und sein werden, lässt mich grösser und weiter denken.
Weil solche Gedanken und Taten mich meinem Kern näher bringen und mir immer mehr zeigen, was das Weitergeben für einen Sinn hat.
Weil sich das Weitergeben nicht nur auf die eigenen Kinder beschränkt sondern auf all Mitmenschen auswirkt.
Möchtest du auch etwas Weitergeben? Bist aber noch auf der Suche nach diesem Etwas?
Ich freue mich dich auf deinem Weg der Suche begleiten zu dürfen.
Rosaria Michaela Ackermann – Dein Alpencoach 0041 78 720 3410 oder info@rosaria-alpencoach.com
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